HGH (Human Growth Hormone), STH (Somatotropin) und IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1) sind zentrale Akteure bei der Muskelentwicklung. Im Bodybuilding werden sie häufig genutzt, um die Proteinsynthese zu steigern, die Regeneration zu beschleunigen und die Fettverbrennung anzukurbeln.
HGH: Fördert die Zellteilung und das Wachstum von Muskelzellen sowie die Freisetzung von IGF-1.
STH (Somatotropin): Ist im Wesentlichen identisch mit HGH, wird jedoch häufig als Synonym verwendet. Es unterstützt den Stoffwechsel und trägt zur Aufrechterhaltung der Muskelmasse bei.
IGF-1: Wird durch HGH stimuliert und wirkt direkt auf die Muskelfasern, indem es das Wachstum von Proteinen anregt und die Regeneration beschleunigt.
Bodybuilder nutzen diese Hormone oft in Kombination mit gezielten Trainingsprogrammen, um maximale Hypertrophie zu erzielen. Dabei ist eine sorgfältige Dosierung entscheidend, um Nebenwirkungen wie Ödeme oder Insulinresistenz zu vermeiden. Die Verwendung von Wachstumshormonen in der Bodybuilding-Community ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Viele Athleten greifen zu synthetischen Hormonen wie Human Growth Hormone (HGH), somatotropem Hormon (STH) und Insulin-like Growth Factor 1 (IGF-1), um Muskelmasse, Kraft und Regenerationsfähigkeit zu erhöhen. Gleichzeitig sind die potenziellen Nebenwirkungen beträchtlich und die rechtliche Lage ist in den meisten Ländern streng geregelt.
Definition Wachstumshormone
Wachstumshormone sind Proteine, die von der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) produziert werden. Sie haben weitreichende physiologische Wirkungen: sie fördern das Zellwachstum, die Zellteilung und die Proteinsynthese. In der medizinischen Praxis kommen sie zur Behandlung von Wachstumskurvenstörungen bei Kindern sowie von bestimmten hormonellen Defiziten bei Erwachsenen zum Einsatz. Im Bodybuilding dienen sie primär dazu, Muskelmasse zu erhöhen, Fett zu reduzieren und die Regeneration nach intensiven Trainingseinheiten zu beschleunigen.
HGH/STH Vorkommen im Körper
Human Growth Hormone ist das häufigste Wachstumshormon, welches von der Hypophyse in kleinen Mengen freigesetzt wird. Die Freisetzung erfolgt pulsierend und wird durch Faktoren wie Schlaf, körperliche Aktivität, Ernährung und Stress reguliert. Somatotropes Hormon ist ein anderer Begriff für HGH; beide beschreiben dieselbe Substanz. IGF-1 wird hauptsächlich in der Leber als Reaktion auf HGH produziert und wirkt als sekundäres Wachstumshormon im Körper. Es vermittelt viele von HGHs Effekten, indem es die Zellproliferation und den Proteinaufbau fördert.
Wirkungen von HGH, STH und IGF-1
Muskelwachstum: Durch Erhöhung der Proteinsynthese in Muskelzellen führen diese Hormone zu einem signifikanten Anstieg der Muskelmasse. IGF-1 wirkt besonders stark auf die Myofibrillenbildung und die Hypertrophie von Muskelfasern.
Verbesserte Regeneration: Die Hormone fördern die Reparatur von Gewebe, reduzieren den Muskelabbau (Katzbremse) und beschleunigen die Heilung von Verletzungen. Athleten berichten häufig über schnellere Erholungszeiten zwischen Trainingseinheiten.
Fettverbrennung: HGH kann die Lipolyse anregen, wodurch Fettreserven mobilisiert werden. Gleichzeitig wird der Stoffwechsel in Richtung eines höheren Grundumsatzes gelenkt.
Knochenstärkung: Durch die Förderung von Osteoblasten wirkt HGH positiv auf die Knochendichte und reduziert das Risiko von Knochenbrüchen bei intensiven Belastungen.
Steigerung der Leistungsfähigkeit: Einige Studien deuten darauf hin, dass die Hormone die Ausdauerleistung sowie die Kraftausbeute verbessern können.
Nebenwirkungen und Risiken
Trotz der potenziellen Vorteile bergen HGH, STH und IGF-1 erhebliche Gesundheitsrisiken. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:
Ödeme: Flüssigkeitsansammlungen im Unterhautgewebe führen zu Schwellungen, besonders in Händen, Füßen und Gesicht.
Gelenk- und Muskelschmerzen: Durch die erhöhte Proteinsynthese können Gelenke belastet werden, was zu chronischen Schmerzen führt.
Erhöhtes Krebsrisiko: HGH fördert das Zellwachstum allgemein, was auch das Risiko von Tumorentwicklung erhöhen kann. Insbesondere bei Personen mit genetischer Prädisposition besteht ein erhöhtes Risiko für Brust-, Prostata- und Darmkrebs.
Diabetes: Durch die Hemmung der Insulinsensitivität können Blutzuckerwerte steigen, was langfristig zu Typ-2-Diabetes führen kann.
Zentralnervöse Effekte: Kopfschmerzen, Schwindel und in seltenen Fällen psychiatrische Veränderungen (z. B. Stimmungsschwankungen) wurden berichtet.
Metabolisches Syndrom: HGH kann den Lipidstoffwechsel stören und zu Hyperlipidämie sowie Bluthochdruck beitragen.
Rechtliche Aspekte
In vielen Ländern, darunter Deutschland, ist die Verwendung von Wachstumshormonen für sportliche Zwecke ohne ärztliches Rezept illegal. Athleten riskieren Disqualifikationen bei Wettkämpfen, Geldstrafen und im Extremfall sogar strafrechtliche Konsequenzen. Sportorganisationen führen regelmäßig Dopingtests durch; HGH und IGF-1 können mit modernen Tests nachgewiesen werden.
Prävention und Alternativen
Für Bodybuilder, die auf natürliche Weise Muskelmasse aufbauen wollen, gibt es mehrere Alternativen:
Ernährung: Eine proteinreiche Diät in Kombination mit Kalorienüberschuss unterstützt das Muskelwachstum ohne hormonelle Risiken.
Training: Progressives Krafttraining, ausreichende Regeneration und gezielte Belastungszyklen sind entscheidend für Hypertrophie.
Supplemente: Kreatin, Beta-Alanin oder Omega-3-Fettsäuren können die Leistungsfähigkeit unterstützen, ohne das Hormonsystem zu stören.
Erholungsstrategien: Schlafoptimierung, Stressmanagement und gezielte Regenerationsmaßnahmen (z. B. Massage) fördern natürliche HGH-Freisetzung.
Fazit
Wachstumshormone wie HGH, STH und IGF-1 haben nachweislich leistungssteigernde und muskelaufbauende Effekte, bringen jedoch erhebliche gesundheitliche Risiken und rechtliche Konsequenzen mit sich. Bodybuilder sollten die potenziellen Nebenwirkungen abwägen und überlegen, ob sie nicht auf natürliche Methoden zurückgreifen können, um ihre Ziele zu erreichen. Eine fundierte Entscheidung erfordert sowohl medizinische Beratung als auch ein Bewusstsein für die langfristigen Auswirkungen dieser Hormone.